Ars vivendi- Mai 2014

Ars vivendi

oder: Vom Fischer und seiner Frau

Yvonne Wolf 31/05/2014

Vor einiger Zeit habe ich gegenüber einer Freundin in irgendeinem Zusammenhang von der Moral des Grimmschen Märchens „Vom Fischer und seiner Frau“ gesprochen. Dieses Märchen kenne ich noch aus Kindertagen und es gefiel mir immer schon sehr- umso erstaunter war ich, als meine Freundin mir sagte, dass sie es gar nicht kenne. Da ich mir dachte, dass es unter meinen Lesern vielleicht auch den Ein oder Anderen gibt, der das Märchen noch nicht gelesen oder es ganz vergessen hat, möchte ich meine Kolumne in diesem Monat zur offiziellen „Märchenstunde“ erklären und euch dieses wundervolle Werk der Gebrüder Grimm nun präsentieren. Ich hoffe, ihr habt Lust darauf und nehmt euch die Zeit, es in Ruhe zu lesen- Ars vivendi ist diesmal ausnahmsweise etwas länger als sonst 🙂

Vom Fischer und seiner Frau

(Gebrüder Grimm)

Es war einmal ein Fischer und seine Frau, die wohnten zusammen in einer kleinen Fischerhütte, dicht an der See, und der Fischer ging alle Tage hin und angelte; und er angelte und angelte.

So saß er auch einmal mit seiner Angel und sah immer in das klare Wasser hinein; und so saß er nun und saß.

Da ging die Angel auf den Grund, tief hinunter, und als er sie heraufholte, da holte er einen großen Butt heraus. Da sagte der Butt zu ihm: „Hör mal, Fischer, ich bitte dich, laß mich leben, ich bin gar kein richtiger Butt, ich bin ein verwünschter Prinz. Was hilft dir’s, wenn du mich totmachst? Ich würde dir doch nicht recht schmecken; setz mich wieder ins Wasser und lass mich schwimmen!“ „Nun“, sagte der Mann, „du brauchst nicht so viele Worte zu machen; einen Butt, der sprechen kann, werde ich doch wohl schwimmen lassen.“ Damit setzte er ihn wieder in das klare Wasser; da ging der Butt auf den Grund und ließ einen langen Streifen Blut hinter sich. Da stand der Fischer auf und ging zu seiner Frau in die kleine Hütte.

„Mann“, sagte die Frau, „hast du heute nichts gefangen?“ „Nein“, sagte der Mann, „ich fing einen Butt, der sagte, er wäre ein verwunschener Prinz, da hab ich ihn wieder schwimmen lassen.“ „Hast du dir denn nichts gewünscht?“ sagte die Frau. „Nein“, sagte der Mann, „was sollt ich mir denn wünschen?“ „Ach“, sagte die Frau, „das ist doch bös, immer hier in dem Hüttchen zu wohnen, das stinkt und ist so eklig; du hättest uns doch ein kleines Häuschen wünschen können. Geh noch mal hin und ruf ihn! Sag ihm, wir wollten ein kleines Häuschen haben, er tut das gewiss.“ „Ach“, sagte der Mann, „was soll ich da noch mal hingehen?“ „I“, sagte die Frau, „du hattest ihn doch gefangen und hast ihn wieder schwimmen lassen, er tut das gewiss. Geh gleich hin!“ Der Mann wollte noch nicht recht, wollte aber auch seiner Frau nicht zuwiderhandeln und ging hin an die See.

Als er dorthin kam, war die See ganz grün und gelb und gar nicht mehr so klar. So stellte er sich hin und sagte:

„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
mine Fru, de Ilsebill,
will nich so, as ik wol will.“

Da kam der Butt angeschwommen und sagte: „Na, was will sie denn?“ „Ach“, sagte der Mann, „ich hab dich doch gefangen gehabt; nun sagt meine Frau, ich hätt mir doch was wünschen sollen. Sie mag nicht mehr in ihrer Hütte wohnen, sie will gern ein kleines Häuschen.“ „Geh nur hin“, sagte der Butt, „sie hat es schon.“

Da ging der Mann hin, und seine Frau saß nicht mehr in dem Fischerhüttchen; an seiner Stelle stand jetzt ein kleines Häuschen, und seine Frau saß vor der Türe auf einer Bank. Da nahm ihn seine Frau bei der Hand und sagte zu ihm: „Komm nur herein, sieh, nun ist das doch viel besser!“ Da gingen sie hinein, und in dem Häuschen war ein kleiner Vorplatz und eine kleine, allerliebste Stube und Kammer, wo jedem sein Bett stand, und Küche und Speisekammer, alles aufs beste mit Gerätschaften versehen und aufs Schönste aufgestellt, Zinnzeug und Messing, was eben so dazu gehört. Und dahinter war auch ein kleiner Hof mit Hühnern und Enten und ein kleiner Garten mit Grünzeug und Obst. „Sieh“, sagte die Frau, „ist das nicht nett?“ „Ja“, sagte der Mann, „so soll es bleiben; nun wollen wir recht vergnügt leben.“ „Das wollen wir uns bedenken“, sagte die Frau. Dann aßen sie etwas und gingen zu Bett.

So ging das wohl nun acht oder vierzehn Tage; da sagte die Frau: „Hör, Mann, das Häuschen ist auch gar zu eng, und der Hof und der Garten ist so klein; der Butt hätt uns auch wohl ein größeres Haus schenken können. Ich möchte wohl in einem großen, steinernen Schloss wohnen. Geh hin zum Butt, er soll uns ein Schloss schenken!“ „Ach, wir in einem Schlosse wohnen?“ „I was“, sagte die Frau, „geh du nur hin, der Butt kann das schon tun!“ „Nein, Frau“, sagte der Mann, „der Butt hat uns erst das Häuschen gegeben; ich mag nun nicht gleich wiederkommen, den Butt könnte das verdrießen.“ „Geh doch“, sagte die Frau, „er kann das recht gut und tut es auch gern; geh du nur hin!“

Dem Mann war sein Herz so schwer, und er wollte nicht; er sagte zu sich selber: „Das ist nicht recht“ – aber ging doch hin.

Als er an die See kam, war das Wasser ganz violett und dunkelblau und grau und dick und gar nicht mehr so grün und gelb; doch war es noch still. Da stellte er sich nun hin und sagte:

„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
mine Fru, de Ilsebill,
will nich so, as ik wol will.“

„Na, was will sie denn?“ sagte der Butt. „Ach“, sagte der Mann halb bedrückt, „sie will in einem großen, steinernen Schloss wohnen.“

„Geh nur hin, sie steht vor der Tür“, sagte der Butt.

Da ging der Mann hin und dachte, er wollte nach Haus gehen; als er aber dahin kam, da stand dort ein großer, steinerner Palast, und seine Frau stand oben auf der Treppe und wollte hineingehen; da nahm sie ihn bei der Hand und sagte: „Komm mal herein!“ Damit ging er mit ihr hinein, und in dem Schloss war eine große Diele mit einem Estrich aus Marmelstein, und da waren so viele Bediente, die rissen die großen Türen auf; und die Wände waren alle blank und mit schönen Tapeten, und in den Zimmern lauter goldene Stühle und Tische, und kristallene Kronenleuchter hingen von der Decke, und alle Stuben und Kammern waren mit Fußdecken belegt; und das Essen und der allerbeste Wein stand auf den Tischen, als ob sie brechen wollten. Und hinter dem Hause war auch ein großer Hof mit einem Pferde- und Kuhstall und Kutschwagen – alles vom Besten; auch war da ein großer herrlicher Garten mit den schönsten Blumen und seinen Obstbäumen und ein herrlicher Park, wohl eine halbe Meile lang; da waren Hirsche und Rehe und Hasen drin und alles, was man sich nur immer wünschen mochte. „Na“, sagte die Frau, „ist das nun nicht schön?“ „Ach ja“, sagte der Mann, „so soll es auch bleiben; nun wollen wir auch in dem schönen Schloss wohnen und zufrieden sein.“ „Das wollen wir uns bedenken“, sagte die Frau, „und wollen es beschlafen.“ Darauf gingen sie zu Bett.

Am andern Morgen wachte die Frau zuerst auf, es war eben Tag geworden, und sah von ihrem Bett aus das herrliche Land vor sich liegen. Der Mann dehnte und reckte sich noch, da stieß sie ihn mit dem Ellenbogen in die Seite und sagte: „Mann steh auf und guck mal aus dem Fenster! Sieh, könnten wir nicht König werden über das ganze Land? Geh hin zum Butt, wir wollen König sein!“ „Ach, Frau“, sagte der Mann, „warum wollen wir König sein? Ich mag nicht König sein.“ „Nun“, sagte die Frau, „willst du nicht König sein, so will ich König sein. Geh hin zum Butt, ich will König sein!“ „Ach, Frau“, sagte der Mann, „was willst du König sein? Das mag ich ihm nicht sagen.“ „Warum nicht?“ sagte die Frau, „geh augenblicklich hin, ich muss König sein!“ Da ging der Mann hin und war ganz bedrückt, dass seine Frau König werden wollte. Das ist und ist nicht recht, dachte der Mann. Er wollte nicht hingehen, ging aber doch hin.

Und als er an die See kam, da war die See ganz schwarzgrau, und das Wasser quoll so von unten herauf und stank auch ganz faul. Da stellte er sich hin und sagte:

„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
mine Fru, de Ilsebill,
will nich so, as ik wol will.“

„Na, was will sie denn?“ sagte der Butt. „Ach“, sagte der Mann, „sie will König werden.“ „Geh nur hin, sie ist es schon“, sagte der Butt. Da ging der Mann hin, und als er nach dem Palast kam, da war das Schloss viel größer geworden, mit einem großen Turm und herrlichem Zierat daran; und die Schildwacht stand vor dem Tor, und da waren so viele Soldaten und Pauken und Trompeten. Und als er in das Haus kam, da war alles von purem Marmelstein und Gold und samtne Decken mit großen, goldenen Quasten. Da gingen die Türen von dem Saal auf, wo der ganze Hofstaat war, und seine Frau saß auf einem hohen Thron von Gold und Diamanten und hatte eine große, goldene Krone auf und den Zepter in der Hand von purem Gold und Edelstein. Und auf beiden Seiten von ihr standen sechs Jungfern in einer Reihe, immer eine einen Kopf kleiner als die andere. Da stellte er sich nun hin und sagte: „Ach, Frau, bist du nun König?“ „Ja“, sagte die Frau, „nun bin ich König.“ Da stand er nun und sah sie an, und als er sie nun eine Zeitlang so angesehen hatte, sagte er: „Ach, Frau, was steht dir das gut, dass du König bist. Nun wollen wir uns auch nichts mehr wünschen.“ „Nein, Mann“, sagte die Frau und war ganz unruhig, „mir wird schon Zeit und Weile lang, ich kann das nicht mehr aushalten. Geh hin zum Butt; König bin ich, nun muss ich auch Kaiser werden!“ „Ach, Frau“, sagte der Mann, „warum willst du Kaiser werden?“ „Mann“, sagte sie, „geh zum Butt, ich will Kaiser sein!“ „Ach, Frau“, sagte der Mann, „Kaiser kann er nicht machen, ich mag dem Butt das nicht sagen; Kaiser ist nur einmal im Reich; Kaiser kann der Butt nicht machen; das kann und kann er nicht!“

„Was“, sagte die Frau, „ich bin König, und du bist doch mein Mann; willst du gleich hingehn? Gleich geh hin! Kann er Könige machen, so kann er auch Kaiser machen; ich will und will Kaiser sein; gleich geh hin!“ Da musste er hingehn. Als der Mann aber hinging, war ihm ganz bang; und als er so ging, dachte er bei sich: Das geht und geht nicht gut: Kaiser ist zu ausverschämt, der Butt wird am Ende müde.

Indes kam er an die See. Da war die See noch ganz schwarz und dick und fing an, so von unten herauf zu schäumen, dass sie Blasen warf, und es ging so ein Wirbelwind über die See hin, dass sie sich nur so drehte. Und den Mann ergriff ein Grauen. Da stand er nun und sagte:

„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
mine Fru, de Ilsebill,
will nich so, as ik wol will.“

„Na, was will sie denn?“ sagte der Butt. „Ach, Butt“, sagte er, „meine Frau will Kaiser werden.“ „Geh nur hin“, sagte der Butt, „sie ist es schon.“ Da ging der Mann hin, und als er ankam, da war das ganze Schloss von poliertem Marmelstein mit Figuren aus Alabaster und goldenen Zieraten. Vor der Tür marschierten die Soldaten, und sie bliesen Trompeten und schlugen Pauken und Trommeln. Aber in dem Hause, da gingen die Barone und Grafen und Herzöge grad so, als ob sie Diener wären, herum; die machten ihm die Türen auf, die von lauter Gold waren. Und als er hereinkam, da saß seine Frau auf einem Thron, der war von einem Stück Gold und war wohl zwei Meilen hoch; und sie hatte eine große, goldene Krone auf, die war drei Ellen hoch und mit Brillanten und Karfunkelsteinen besetzt. In der einen Hand hatte sie den Zepter und in der anderen den Reichsapfel, und auf beiden Seiten neben ihr, da standen die Trabanten so in zwei Reihen, immer einer kleiner als der andere, von dem allergrößten Riesen, der war zwei Meilen hoch, bis zu dem allerwinzigsten Zwerg, der war so groß wie mein kleiner Finger. Und vor ihr standen so viele Fürsten und Herzöge. Da ging nun der Mann hin und stand zwischen ihnen und sagte: „Frau, bist du nun Kaiser?“ „Ja“, sagte sie, „ich bin Kaiser.“ Da stellte er sich nun hin und besah sie sich so recht; und als er sie so eine Zeitlang angesehen hatte, da sagte er: „Ach, Frau, wie steht dir das schön, daß du Kaiser bist!“ „Mann“, sagte sie, „was stehst du da? Ich bin nun Kaiser; nun will ich aber auch Papst werden, geh hin zum Butt!“ „Ach, Frau“, sagte der Mann, „was willst du denn nicht noch alles werden?“ Papst kannst du nicht werden; den Papst gibt’s doch nur einmal in der Christenheit – das kann er doch nicht machen.“ „Mann“, sagte sie, „ich will Papst werden, geh gleich hin, ich muss heut noch Papst werden!“ „Nein, Frau“, sagte der Mann, „das mag ich ihm nicht sagen, das geht nicht gut aus, das ist zuviel verlangt, zum Papst kann dich der Butt nicht machen.“ „Mann, schwatz kein dummes Zeug!“ sagte die Frau, „kann er Kaiser machen, so kann er auch Päpste machen. Geh sofort hin! Ich bin Kaiser, und du bist doch mein Mann – willst du wohl hingehen?“ Da wurde ihm ganz bang zumute, und er ging hin. Ihm war aber ganz flau, er zitterte und bebte, und die Knie und Waden schlotterten ihm. Und da strich so ein Wind über das Land, und die Wolken flogen, und es wurde so düster wie gegen den Abend zu; die Blätter wehten von den Bäumen, und das Wasser ging hoch und brauste so, als ob es kochte, und platschte an das Ufer, und in der Ferne sah er die Schiffe, die gaben Notschüsse ab und tanzten und sprangen auf den Wogen. Doch der Himmel war in der Mitte noch so ein bisschen blau, aber an der Seite, da zog es so recht rot auf wie ein schweres Gewitter. Da ging er ganz verzagt hin und stand da in seiner Angst und sagte:

„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
mine Fru, de Ilsebill,
will nich so, as ik wol will.“

„Na, was will sie denn?“ sagte der Butt. „Ach“, sagte der Mann, „sie will Papst werden.“ „Geh nur hin, sie ist es schon“, sagte der Butt.

Da ging er hin, und als er ankam, da war da wie eine große Kirche, von lauter Palästen umgeben. Da drängte er sich durch das Volk; inwendig war aber alles mit tausend und aber tausend Lichtern erleuchtet, und seine Frau war ganz in Gold gekleidet und saß auf einem noch viel höheren Thron und hatte drei große, goldene Kronen auf, und um sie herum, da war so viel geistlicher Staat, und zu beiden Seiten von ihr, da standen zwei Reihen Lichter, das größte so dick und groß wie der allergrößte Turm, bis zu dem allerkleinsten Küchenlicht. Und all die Kaiser und Könige, die lagen vor ihr auf den Knien und küssten ihr den Pantoffel. „Frau“, sagte der Mann und sah sie so recht an, „bist du nun Papst?“ „Ja“, sagte sie, „ich bin Papst.“ Da ging er hin und sah sie recht an, und da war ihm, als ob er in die helle Sonne sähe. Als er sie so eine Zeitlang angesehen hatte, sagte er: „Ach, Frau, wie gut steht dir das, dass du Papst bist!“ Sie saß aber ganz steif wie ein Baum und rührte und regte sich nicht. Da sagte er: „Frau, nun sein zufrieden, dass du Papst bist! Nun kannst du doch nichts mehr werden.“ „Das will ich mir bedenken“, sagte die Frau. Damit gingen sie beide zu Bett; aber sie war nicht zufrieden, und die Gier ließ sie nicht schlafen, sie dachte immer, was sie noch werden könnte.

Der Mann schlief gut und fest, er hatte am Tag viel laufen müssen; die Frau aber konnte nicht einschlafen und warf sich die ganze Nacht von einer Seite auf die andere und dachte immer drüber nach, was sie wohl noch werden könnte, und konnte sich doch auf nichts mehr besinnen. Indessen wollte die Sonne aufgehen, und als sie das Morgenrot sah, setzte sie sich aufrecht im Bett hin und sah starr da hinein. Und als sie aus dem Fenster die Sonne so heraufkommen sah: „Ha“, dachte sie, „kann ich nicht auch die Sonne und den Mond aufgehen lassen?“ „Mann“, sagte sie und stieß ihn mit dem Ellenbogen in die Rippen, „wach auf, geh hin zum Butt, ich will werden wie der liebe Gott!“ Der Mann war noch ganz schlaftrunken, aber er erschrak so, dass er aus dem Bett fiel. Er meinte, er hätte sich verhört und rieb sich die Augen aus und sagte: „Ach, Frau, was sagst du?“ „Mann“, sagte sie, „wenn ich nicht die Sonne und den Mond kann aufgehen lassen – das kann ich nicht aushalten, und ich habe dann keine ruhige Stunde mehr, dass ich sie nicht selbst kann aufgehen lassen.“ Dabei sah sie ihn ganz böse an, dass ihn ein Schauder überlief. „Gleich geh hin; ich will werden wie der liebe Gott!“ „Ach, Frau“, sagte der Mann und fiel vor ihr auf die Knie, „das kann der Butt nicht. Kaiser und Papst kann er machen; ich bitte dich, geh in dich und bleibe Papst!“ Da kam die Bosheit über sie; die Haare flogen ihr so wild um den Kopf, und sie schrie: „Ich halte das nicht aus! Und ich halte das nicht länger aus; willst du hingehen?“ Da zog er sich die Hosen an und lief davon wie unsinnig.

Draußen aber ging der Sturm und brauste, dass er kaum auf den Füßen stehen konnte. Die Häuser und die Bäume wurden umgeweht, und die Berge bebten, und die Felsenstücke rollten in die See, und der Himmel war ganz pechschwarz, und es donnerte und blitzte, und die See ging in so hohen schwarzen Wogen wie Kirchtürme und Berge, und oben hatten sie alle eine weiße Schaumkrone. Da schrie er, und er konnte sein eigenes Wort nicht hören:

„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
mine Fru, de Ilsebill,
will nich so, as ik wol will.“

„Na, was will sie denn?“ sagte der Butt. „Ach“, sagte er, „sie will werden wie der liebe Gott.“ „Geh nur hin, sie sitzt schon wieder in der Fischerhütte.“

Da sitzen sie noch bis auf den heutigen Tag.

ENDE

Na, was sagt ihr? Zuerst hatte ich überlegt, euch an dieser Stelle meine persönlichen Gedanken zu diesem Märchen mitzuteilen und es ein wenig für euch zu interpretieren. Wenn man diesbezüglich mal seine Antennen ausfährt, begegnet man nämlich so vielen Menschen, die sich die Message des Märchens wirklich mal zu Herzen nehmen sollten- und sich selbst kann man da natürlich nicht immer völlig ausklammern. Es ist schon erstaunlich, wie ein aus dem 19. Jahrhundert stammender Text so relevant für uns sein kann 🙂 Statt euch aber meinen persönlichen Senf auf’s Brot zu schmieren, wäre es doch viel spannender, einmal eure Gedanken dazu zu lesen !!!

In diesem Sinne: Man liest sich 😉

Bis bald, Yvonne

Geburtstagsgewinnspiel- die Auslosung

Soeben hat mein Mann sich erneut als Losfee zur Verfügung gestellt und die Gewinner des Geburtstagsgewinnspiels ermittelt!

Es gab 9 Teilnehmer, allesamt weiblich. Das gesuchte Lösungwort war natürlich:

Elfendetektiv

 

1. Platz

Eine Ausgabe von „Gestatten, Erkül Bwaroo, Elfendetektiv“ inklusive persönlicher Widmung und passendem Lesezeichen geht an:

Sarah Eisermann

2.Platz

Eine Ausgabe von „Erkül Bwaroo auf der Fabelinsel“ inklusive persönlicher Widmung und passendem Lesezeichen geht an:

Fabienne Wetzel

3. Platz

Eine wunderschöne und äußerst praktische Büchertasche geht an:

Yvonne Sitte

Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner! Und danke an alle anderen für’s Teilnehmen- nicht traurig sein, es kommt sicher bald wieder ein neues Gewinnspiel 🙂 Ganz besonders möchte ich mich natürlich auch bei Ruth M. Fuchs bedanken, die 2 der Gewinne zur Verfügung gestellt hat 🙂

Geburtstagsgewinnspiel

Heute starte ich anlässlich meines ersten Blog-Geburtstags ein kleines Gewinnspiel, bei dem sich hoffentlich viele von euch beteiligen möchten 🙂 Die Autorin Ruth M. Fuchs, die neulich in meiner Teestunde zu Besuch war, stellt hierfür jeweils ein Exemplar ihrer beiden Bücher rund um den Elfendetektiv Erkül Bwaroo inklusive passendem Lesezeichen und persönlicher Widmung zur Verfügung. Außerdem habe ich noch einen kleinen Gewinn für den dritten Glücklichen besorgt, dessen Los gezogen wird: Eine Büchertasche 🙂 Ihr seht- es lohnt sich also!

Der 1. Preis:

„Gestatten, Erkül Bwaroo, Elfendetektiv“ von Ruth M. Fuchs

Quelle: Amazon

Quelle: Amazon

 

Der 2. Preis:

„Erkül Bwaroo auf der Fabelinsel“ von Ruth M. Fuchs

Quelle: Amazon

Quelle: Amazon

Der 3. Preis:

Eine Büchertasche- welche es ist, seht ihr HIER

Jetzt fragt ihr euch sicher: Was muss ich tun, um an einen Gewinn zu kommen? Hier also die Bedingungen:

01) Mitmachen kann jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist.

02) Der Wohnort des Teilnehmers muss in Europa liegen.

03) Start des Gewinnspiels ist Dienstag, der 20. Mai 2014 (ab Veröffentlichung des Beitrags) ; Ende ist Sonntag, der 25. Mai 2014, 23:59 Uhr.

04) Der Teilnehmer muss ein Rätsel lösen. Die Antwort erfolgt via Email an ywolf@gmx.net unter Angabe des Betreffs „Geburtstag Leseeule“. In der Email muss die korrekte Antwort auf das Rätsel sowie Name und Anschrift des Teilnehmers stehen. Nur, wenn alle Angaben vollständig sind, kommt ihr in den Lostopf.

05) Eure Daten werden nur im Rahmen des Gewinnspieles genutzt und im Anschluss an dieses wieder gelöscht.

06) Ich übernehme keine Haftung, falls die Gewinne auf dem Postweg verloren gehen sollten.

07) Es entscheidet das Los 🙂

Über Kommentare, Likes, neue Follower und Retweets freue ich mich natürlich immer sehr- diese sind im Rahmen dieses Gewinnspiels aber diesmal kein Bestandteil der Teilnahmebedingungen 🙂 Nun aber zu eurer Aufgabe:

 

Geburtstagsrätsel:

Wie heißt das gesuchte Lösungswort?

_ L _ E N _ E T _ K _ I V

 

Viel Glück ihr Lieben- es ist ganz leicht 😉

 

 

Rezension: „Goldregen“ von Daniel Carinsson

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar vom ars vivendi Verlag zur Verfügung gestellt! Vielen Dank dafür!

Ein unheimliches Bild schwirrt seit Tagen durch die Medien: Leichen, die mit Gewichten beschwert auf dem Grund eines Gewässers dümpeln. Es gibt viele Spekulationen, doch was das alles genau zu bedeuten hat, scheint niemand zu wissen. Nur Adam Wischnewski, ein Musikmanager aus Wien, erkennt auf dem Bild etwas, das ihn veranlasst die Spur nach Ungarn zu verfolgen. Er stellt eine Gruppe Gipsymusiker zusammen und begibt sich auf eine Schiffsreise, die gefährlicher für ihn ist als gedacht. Denn nicht alle möchten Adam Wischnewski Einblicke in ihre Kultur und ihre Machenschaften gestatten…

Ich muss leider sagen, dass mich dieser Krimi nicht wirklich gepackt hat. Positiv zu erwähnen ist der angenehme Schreibstil des Autors, der dazu führt, dass man die Seiten locker und leicht durchlesen kann. Was mich jedoch zum Beispiel gestört hat, sind die meist enorm kurzen Kapitel. Irgendwie führt diese Einteilung z.B. dazu, dass grade zu Beginn der Story viele Personen eingeführt oder Situationen beschrieben werden, die man aber nicht einordnen kann. Man erfährt wenig über sie, und kaum dass man sie kennengelernt hat ist auch schon wieder das Kapitel vorbei. Das wirkt in diesem Fall sehr sprunghaft, so dass ich keine Chance hatte mit den Charakteren warm zu werden. Auch die Handlung im Ganzen hat auf mich immer wieder den Eindruck gemacht, als würden ganze Abschnitte fehlen, die sich der Leser dann selbst zusammenreimen muss. Ich weiß nun natürlich nicht, ob der Text möglicherweise stark gekürzt wurde oder ob dies so von Seiten des Autors so gewollt ist. Auf jeden Fall hat es immer wieder zu Verwirrungen beim Lesen geführt. Auch die nötige Spannung, die ich mir bei der zu Grunde liegenden Thematik erhofft hatte, ist leider gänzlich ausgeblieben. Dabei ist der Start in die Geschichte eigentlich sehr vielversprechend- der Klappentext hatte mich immerhin so angesprochen, dass ich richtig gespannt auf den Inhalt war. Auf den letzten 30- 40 Seiten gab es zwar nochmal ein bisschen mehr Tempo, da Handlungsfäden zusammenkamen und einiges klarer wurde- eine wirkliche Wendung des Ganzen hat dies jedoch nicht herbeigeführt.

Vielleicht findet das Buch Leser, die einen besseren Zugang zu ihm finden. Ich für meinen Teil muss jedoch leider sagen, dass „Goldregen“ keinen Platz in meiner literarischen Hausapotheke erhalten wird…

Bewertung: 2- 3 Eulen

Auf einen Blick:

„Goldregen“ von Daniel Carinsson

Verlag: ars vivendi

ISBN-10: 3869134232

ISBN-13: 978-3869134239

Seiten: 310

Preis: 14,90 € (Taschenbuch) / 9,99 € (Kindle)

Teestunde

Ruth-002

10 Fragen an Ruth M. Fuchs

 

Heute ist die Autorin Ruth M. Fuchs auf ein Tässchen Tee bei mir zu Besuch! Diejenigen unter euch, die sich regelmäßig auf meiner Seite aufhalten, haben in den vergangenen Wochen sicherlich auch meine Rezensionen rund um ihren Elfendetektiv „Erkül Bwaroo“ gelesen- wer das noch schnell nachholen möchte, kann das gerne HIER und HIER machen 🙂 Und nun viel Spaß beim Lesen des Interviews!

 

Yvonne: Welchen Tee darf ich Dir denn anbieten? Du hast freie Auswahl 🙂

Ruth: „Ich nehme einen Hagebuttentee, vielen Dank. Im Gegensatz zu meinem Helden Erkül Bwaroo mag ich den recht gern. ;-)“

Yvonne: Gut- dann widmen wir uns nun meiner Neugier! Gleich zu Anfang muss ich Dir eine Frage zu Erkül Bwaroo stellen- dem kleinen Elfendetektiv, der in Anlehnung an Agatha Christies Detektiv Hercule Poirot mit Hilfe seiner grauen Zellen Mordfälle in der Märchen- und Fabelwelt aufklärt. Kannst du dich noch erinnern, wie er in Deinem Kopf entstanden ist?

Ruth: „Alles begann mit dem Magazin „Neues aus Anderwelt“, das ich 2000-2013 herausgegeben habe. Wir hatten einmal eine Diskussion, welche Themen in den einzelnen Heften angesprochen werden sollten und Chris Schlicht schlug Fantasy-Detektive vor. Sie lieferte auch gleich eine Zeichnung – es war das Bild von Erkül Bwaroo, das auch das Cover seines ersten Falles „Gestatten, Erkül Bwaroo, Elfendetektiv“ ziert. Ich sah es und war sofort begeistert. Es war klar, dass ich über diese Figur etwas schreiben musste.“

Yvonne: Die Tatsache, dass Du mit Märchenelementen spielst, die wir alle aus unserer Kindheit kennen, gefällt mir persönlich sehr. Denn trotzdem man das Gefühl hat auf Bekanntes zu stoßen, passieren ständig Dinge, mit denen man nicht rechnet. Dauert es lange, bis Du Dir ein Märchen mit allen Figuren so zurechtgebastelt hast, dass es genau diesen Effekt hat?

Ruth: „Nicht jedes Märchen eignet sich, um daraus einen Kriminalfall zu machen. Es muss etwas an sich haben, das mir ‚ungereimt‘ vorkommt. So habe ich mich zum Beispiel schon als Kind gefragt, woher eine Prinzessin wie Schneewittchen Ahnung vom Kochen haben soll. Ich überlege mir dann, wie es denn sein müsste, damit das Ganze logischer wird. Und das ist praktisch der Aufhänger. Die Handlung ergibt sich dann beim Schreiben. Bei Schneewittchen hatte ich selbst lange keine Ahnung, wer denn eigentlich der Mörder war. Erkül Bwaroo ist außerdem ein sehr starker Charakter, der durchaus ein Eigenleben führt. Da hilft es dann nur, einfach mitzugehen, wohin er gerade will.“

Yvonne: Du hast Deine Erkül Bwaroo-Bücher als Selfpublisher veröffentlicht- wie sehen Deine Erfahrungen bis jetzt mit diesem Format aus?

Ruth: „Ich finde Selfpublishing eine großartige Sache. Man ist in allem sein eigener Herr und kann allein bestimmen, was wie gemacht wird. 2003 erschien als mein allererstes Buch „Die wunderbare Welt der Elfen und Feen“ beim Eulenverlag. Ich fand den Titel eigentlich unpassend, denn in diesem Sachbuch kamen kaum Feen vor und fast keine Elfen. Auch das Cover gefiel mir nicht. Aber ich hatte da keine Mitspracherechte. Das ist ganz anders, wenn ich das Buch selbst herausbringe. Aus diesem Grund wird die überarbeitete Fassung gerade dieses Buches demnächst unter dem Titel „Welcher Naturgeist ist das? Eine Art Bestimmungsbuch“ demnächst neu von mir herausgegeben werden. Abgesehen davon kann ich als Selfpublisher genau das schreiben, was mir am Herzen liegt und muss mich nicht dem Mainstream fügen.“

Yvonne: Lässt Du Freunde und Bekannte Deine Texte als Testleser vorab lesen?

Ruth: „Meine Geschichten werden immer zuerst von meinem Mann gelesen. Er ist ein begnadeter Lektor und ein gnadenloser Kritiker. Wenn der Plot vor ihm Bestand hat, kann ich sicher sein, dass er gut ist. :-)“

Yvonne: Welches Buch hast Du selbst zuletzt gelesen und wie hat es Dir gefallen?

Ruth: „Das letzte Buch, das ich gelesen habe, war „Baudolino“, ein historischer Roman von Umberto Eco. Baudolino erzählt darin einem byzantinischen Historiker zur Zeit der Kreuzzüge sein Leben. Dabei werden eine Menge sowohl historische, als auch phantastische Elemente zu einer großartigen Geschichte verwoben und ganz neu beleuchtet. Das hat mir gut gefallen.“

Yvonne: Glaubst du, dass es für jede Gemütslage das richtige Buch gibt? – Literarische Medizin quasi?

Ruth: „Ja, ich bin ganz sicher, dass es für jede Lebenslage das richtige Buch gibt. Das Problem ist lediglich, es zu finden. Für so etwas ist dann ein eReader sehr praktisch, weil man viele Bücher ganz leicht zur Hand hat. Für eine gemütliche Lektüre bevorzuge ich aber nach wie vor ‚richtige‘ Bücher.“

Yvonne: Mich interessieren immer besonders die Bücherregale anderer Menschen- deswegen muss ich auch Dich fragen: Was sieht man denn alles, wenn man sich vor Dein Bücherregal stellt?

Ruth: „Ich denke, wenn man vor meinem Hauptregal steht, findet man so ziemlich alles. Es ist 5m breit und 8m hoch (minus einer schrägen Wand) und enthält über 3000 Bücher. Da ist natürlich meine Märchensammlung zu finden, Bücher über Legenden und Mythen und selbstverständlich Fantasy. Krimis und Thriller gibt es auch. Klassiker wie Shakespeare, Austen, Dickens, Fontane oder Schiller sind auch vorhanden und dazu einige Geschichtsbücher und Kunstbände.“

Yvonne: Sortierst Du manchmal Bücher aus? Und was machst Du ggf. mit den aussortierten Büchern?

Ruth: „Es fällt mir unheimlich schwer, mich von einem Buch zu trennen. Manchmal verschenke ich eines. Aber eigentlich suche ich eher nach Möglichkeiten, um irgendwo ein neues Bücherregal unterzubringen. Seit es eReader gibt, greife ich gern auch darauf zurück, um das Platzproblem zu minimieren.“

Yvonne: Hast Du einen oder mehrere Lieblingsschriftsteller?

Ruth: „Ich liebe Charles Dickens und Jane Austen. Und natürlich Agatha Christie. Die Kurzgeschichten von Somerset Maugham lese ich auch gern, seine Romane allerdings nicht. Bei den heutigen Schriftstellern lasse ich mir kein Buch von Terry Pratchett entgehen. Außerdem mag ich Neil Gaiman, Gerd Scherm, Thilo Corzilius, oder den schon erwähnten Eco. Aber das sind längst nicht alle.“

Yvonne: Und zum Schluss noch eine Frage: Wo liest Du am Liebsten?

Ruth: „Eigentlich lese ich überall. Am meisten genieße ich es aber in meinem guten, alten Lesesessel oder im Bett.“

Yvonne: Vielen lieben Dank für’s Mitmachen- ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall von Erkül Bwaroo 🙂

Ruth: „Ich habe zu danken. Es hat Spaß gemacht, mit dir Tee zu trinken. Alles Gute für dich, und keine Sorge – Erkül wird weiter ermitteln.“

Yvonne: Ich bin gespannt 🙂

So, ihr Lieben- das war sie, die zweite Teestunde der Leseeule. Wer sich noch ein wenig über Ruth M. Fuchs und ihre Arbeit informieren möchte, der kann einfach ein wenig auf ihrer Homepage herumlesen: www.ruthmfuchs.de

Aufgepasst: Am 20. Mai wird die Leseeule schon 1 Jahr alt- anlässlich dieses Ereignisses stellt Ruth M. Fuchs jeweils ein Exemplar von „Gestatten, Erkül Bwaroo, Elfendetektiv“ und „Erkül Bwaroo auf der Fabelinsel“ inklusive passendem Lesezeichen und persönlicher Widmung zur Verfügung! Es darf also wieder fleißig in den Lostopf gehüpft werden 🙂 In den nächsten Tagen erhaltet ihr hierzu weitere Infos!

Rezension: „Julie weiß, wo die Liebe wohnt“ von Gilles Legardinier

Dieses Buch habe ich im Rahmen der TeamLeseChallenge gelesen und muss sagen: Ein wirklich schönes Buch, das ich nur empfehlen kann!

Als Julie Tournelle ein neues Namensschild an den Briefkästen des Hauses entdeckt, steht für sie fest: Diesen Mann muss sie unbedingt kennenlernen. Dieses Vorhaben gestaltet sich jedoch nicht so einfach wie gedacht, denn obwohl Julie sich regelrecht auf die Lauer legt und Position hinter ihrem Türspion bezieht, will ihr ein Blick auf den neuen Nachbarn einfach nicht gelingen. Als ihr dann, beim Versuch die Post des Unbekannten zu durchstöbern, ihre Taschenlampe in seinen Briefkasten fällt und Julie diese wieder herausfischen will, bleibt ihre Hand stecken- und wer betritt natürlich just in diesem Moment das Haus? Richtig- der neue Nachbar. Die Beiden lernen sich kennen und Julie ist schon schnell der Meinung, ihren Traummann gefunden zu haben. Doch irgendwas scheint er zu verheimlichen- oder warum sonst verhält er sich so komisch, erzählt nichts von sich und bleibt auf Abstand? Aber Julie lässt nicht locker und mobilisiert ihre Freunde, um ihr helfend zur Seite zu stehen…

Dieses Buch ist von vorne bis hinten einfach nur herrlich. Die Ich-Erzählerin Julie ist wohl das, was man als verrücktes oder durchgeknalltes Huhn bezeichnen würde. Hals über Kopf verliebt sie sich zunächst in einen bloßen Namen, den sie auf einem Briefkasten im Hausflur liest. Dass der passende Mann dazu gleich auch zum Verlieben ist, passt ihr selbstverständlich sehr. Da wir als Leser nicht nur das, was sie sagt, sondern auch ihre ungefilterten (und so witzigen) Gedanken, mitbekommen, hat man während des Lesens ein ständiges Grinsen im Gesicht, was zwischendurch in dem ein oder anderen lauten Lacher mündet. Die Liebesgeschichte um Julie und Ric ist aber bei Weitem nicht alles, worum es in diesem Buch geht. Selbstfindung, der Weg zur eigenen Mitte oder auch der Wert bedingungsloser Freundschaft sind überaus wichtige Themen hier- und so spielen die Menschen in Julies Umfeld auch eine ganz besondere Rolle. Sie sind füreinander da, helfen sich in den verrücktesten Situationen und wissen, was sie aneinander haben. Als ich das Buch nach der letzten Seite zugeklappt habe, habe ich gedacht: Man kann jedem Menschen nur wünschen, solche Freunde zu haben. Freunde ohne wenn und aber!

Wer also mal wieder herzlich lachen möchte und außerdem Lust auf eine Geschichte rund um die Themen Liebe, Freundschaft und Nächstenliebe hat, der ist hier genau richtig 🙂

Bewertung: 4 Eulen und noch eine kleine dazu 😉

Auf einen Blick:

„Julie weiß, wo die Liebe wohnt“ von Gilles Legardinier

Verlag: Goldmann

Seiten: 384

ISBN-10: 3442479002

ISBN-13: 978-3442479009

Preis: 8,99 € (Taschenbuch) / 7,99 € (Kindle-Version)

 

 

„Im falschen Film“ geht weiter!!!

Endlich ist es soweit! Für alle Fans von der eBook-Serie „Im falschen Film“ von Vanessa Mansini und Michael Meisheit hat das Warten am 15. Mai ein Ende: Staffel 2 ist im Anmarsch! Unter folgendem Link findet ihr Infos über diese tolle und süchtigmachende Serie rund um Trixi Kwiatkowski sowie Leseproben aus Staffel 1 und 2:

http://michaelmeisheit.de/im-falschen-film/

Übrigens: Wer Staffel 1 noch nicht kennt, hat aktuell die Möglichkeit das komplette eBook der ersten Staffel für einen Aktionspreis von 0,99 € bei Amazon zu erwerben! Da heißt es also: ZUGREIFEN 😉

Rezension: „Das kleine Inselhotel“ von Sandra Lüpkes

Dieses Buch habe ich als Rezensionsexemplar vom Rowohlt Taschenbuch Verlag erhalten! Vielen Dank dafür!

Nachdem Jannike Loog, eine bekannte Sängerin und Moderatorin, auf unschöne Weise ihren Job verloren hat, will sie nur noch die Stadt verlassen und Abstand zu allem, insbesondere zu ihrem Ex Clemens, gewinnen. Auf einer Nordseeinsel kauft sie schließlich ein kleines Häuschen samt Leuchtturm und möchte dort künftig ein kleines Hotel betreiben. Irgendwie schafft sie es, trotz mangelnder Erfahrung auf diesem Gebiet, das Hotel herzurichten und den Betrieb ans Laufen zu bekommen. Auch die Inselbewohner, die sie zunächst kritisch beäugen, nehmen sie langsam, aber sicher in ihre Gemeinschaft auf. Doch wie könnte es anders sein- als alles so schön anläuft und Jannike immer weniger an den Skandal denkt, steht nicht nur ihr Pseudo-Verlobter Danni vor der Tür- sondern bald darauf auch ihr altes Fernsehteam, inklusive Clemens…

Dieser Roman ist das, was ich als richtig schöne Sommerlektüre beschreiben würde. Der Schreibstil ist locker und leicht, die Charaktere sind sympathisch und realistisch, und die Geschichte entführt einen gleich von der ersten Seite in Richtung Nordsee. Nur zu gut kann man sich die Umgebung und die Atmosphäre vorstellen in die Jannike flüchtet, um Abstand von ihrem vorherigen Leben zu gewinnen. Auch die unterschiedlichen Schwierigkeiten, die sie dort zu bewältigen hat- sei es im Hotel, mit der Inselgemeinschaft oder später im Verlauf dann die Konfrontation mit ihrem „alten“ Leben- sind alle so nachvollziehbar, dass sie die Geschichte richtig erlebbar machen. Was mir auch besonders gut gefallen hat ist die Tatsache, dass Sandra Lüpkes zwar typische Motive, die man als Leser in einem solchen Roman erwartet und auch braucht, verwendet, sie jedoch mitunter so variiert, dass sie irgendwie doch nicht immer ganz so vorhersehbar sind. Alle, die sich also mental für ein paar Stunden an die Nordsee begeben möchten und gute und solide sommerliche Unterhaltung suchen, sollten hier zugreifen. Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen!

Bewertung: 4 von 5 Eulen

Auf einen Blick:

„Das kleine Inselhotel“ von Sandra Lüpkes

Erscheinungstermin: 2. Mai 2014

Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag

ISBN-10: 3499266482

ISBN-13: 978-3499266485

Seiten: 320 Seiten

Preis: 8,99 € (Taschenbuch und Kindle-Version)

 

Meine Traumtür ;-)

Wer schon das Buch „Silber- Das erste Buch der Träume“ von Kerstin Gier gelesen hat, der hat sich bestimmt auch schonmal Gedanken darüber gemacht wie seine persönliche Traumtüre aussieht. Bislang dachte ich immer an eine alte, rustikale Holztüre mit einem sprechenden Türklopfer, der im oberen Mittelteil angebracht ist. Jetzt hat mein Bruder mir das Foto eines Buchladens in Lyon geschickt, wo er letzte Woche gewesen ist! DAS wäre natürlich auch eine großartige Traumtüre- quasi perfekt für Bücherliebhaber 😉 Und abgesehen davon ist das einfach eine so schöne Idee für die Aufmachung eines Buchladens, oder was meint ihr?

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