Dieses feine Büchlein habe ich mir im Rahmen unserer TeamLeseChallenge 2016 von einer Buchhändlerin empfehlen lassen- und ich wurde nicht enttäuscht 🙂
Gerold Plassek ist geschieden, Vater einer Tochter, arbeitet als Jounalist bei einer Gratiszeitung und ist dem Alkohol etwas mehr zugetan als ihm gut täte. Mehr schlecht als recht fristet er sein Dasein und lebt irgendwie von einem Tag auf den anderen. Aus dem Nichts heraus teilt ihm seine frühere Liebschaft Alice mit, dass er vor 14 Jahren Vater geworden ist. Da Alice nun berufsbedingt für ein halbes Jahr nach Afrika geht, soll Gerold nun täglich einige Stunden Acht auf seinen neugewonnenen Sohn Manuel geben, ihm jedoch bitte nichts über deren Vater-Sohn-Verhältnis offenbaren. So sitzt Manuel also jeden Tag aufs Neue in Gerolds Büro und sieht ihm bei dem zu, was er Arbeit nennt. Doch als ein Unbekannter aufgrund einer von Gerold verfassten Meldung plötzlich eine hohe Summe spendet und weitere Spenden folgen, kommt langsam, aber sicher etwas Bewegung in Gerolds alkoholgeschwängertes Leben. Nicht nur, dass er mit seinen Artikeln quasi in der Hand hat, wem geholfen werden soll; auch sein Verhältnis zu Manuel und vielen anderen Personen in seinem Leben verändert sich immer mehr zum Positiven…
Ein schönes Buch, was mir da empfohlen wurde und für mich in die Kategorie „mal was Anderes“ gehört! Die Story rund um die anonymen Spenden beruht auf einer wahren Begebenheit, die sich vor einigen Jahren in Braunschweig abgespielt hat. Daniel Glattauer verlegt sie in seinem Roman nach Wien und baut die Geschichte Gerold Plasseks drum herum. Neben der guten Grundidee für den Plot lebt die Geschichte meiner Meinung nach von ihrer Sprache und dem unglaublich trockenen Humor, der bei mir für viele Lach- und Schmunzelmomente während des Lesens gesorgt hat. Es macht Spaß, die Entwicklung Plasseks im Verlauf zu betrachten, nicht zuletzt deswegen, weil man diesem Charakter einfach mal ein bisschen nachhaltiges Glück in seinem Leben, gepaart mit etwas Aufwind, wünscht. Und während man über der Frage grübelt, wer denn nun der anonyme Geldgeber ist, der hinter all den Spenden steckt, beginnt man damit, sich selbst Gedanken zu machen- über Geschenke, Spenden und Selbstlosigkeit.
Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und aufgrund der Thematik besonders gut in die bevorstehende Advents- und Weihnachtszeit passt! Vielleicht verschenkt ihr es einfach mal?!
Bewertung: 4-5 Eulen
Auf einen Blick:
„Geschenkt“ von Daniel Glattauer
Verlag: Goldmann Verlag
Seiten: 336
ISBN-10: 344248300X
ISBN-13: 978-3442483006
Preis: 9,99 € (Taschenbuch) / 19,90 € (Gebunden) / 9,99 € (Kindle)